Unter Kalibrierung versteht man den Vergleich zwischen den Messergebnissen eines Gerätes (Prüflings) und eines anderen (Normal-)Gerätes mit bekannten oder zugewiesenen Werten. Kalibrieren bedeutet also nur das Erkennen der Unterschiede, während Justieren auch bedeutet, die notwendigen Korrekturmaßnahmen zu ergreifen, um den Prüfling in eine definierte Toleranz zu bringen.

Die Kalibrierung sollte nicht mit der Weiß- und Dunkelkalibrierung der Instrumente verwechselt werden (siehe unseren Artikel Was ist die tägliche (Weißkachel-)Kalibrierung?). Die Dunkel- und Weißkalibrierung eines Geräts wird täglich vom Benutzer unter Verwendung der Nullkalibrierungsbox und der Weißkalibrierungsplatte durchgeführt. Diese beiden Kalibrierungen sind notwendig, damit das Gerät innerhalb eines bestimmten Reflexionsbereichs arbeitet. Allerdings kann sich auch die Weißkalibrierungsplatte im Laufe der Zeit verändern, weshalb einmal im Jahr ein echter Kalibrierungsdienst von einer autorisierten Servicestelle durchgeführt werden sollte.

Die eingebaute automatische Wellenlängenkompensation, die während der Weißkalibrierung durchgeführt wird, macht die Geräte von MYIRO und Konica Minolta zu den stabilsten Geräten auf dem Markt, ersetzt jedoch nicht den regelmäßigen Kalibrierungsdienst. Die folgende Abbildung veranschaulicht die Grenzen einer virtuellen Kompensation, wenn eine signifikante Abweichung auftritt, die im Wesentlichen auf den normalen Verschleiß des Geräts und/oder Staub auf optischen Teilen zurückzuführen ist.

Figure 1. Konica Minolta und MYIRO Technologie zur automatischen Wellenlängenkompensation

Was ist ein Wartungsdienst?

Während die Kalibrierung nur die Erkennung des Gerätezustands umfasst, stellt ein Wartungsdienst sicher, dass diese Bedingungen innerhalb der festgelegten Spezifikationen liegen. Die Wartung umfasst die Reinigung des Geräts, die vorbeugende Wartung und den Austausch von Teilen sowie alle erforderlichen Anpassungen, falls das Gerät nicht die angegebene Genauigkeit erreicht. Jeder Wartungsdienst umfasst auch die Kalibrierung des Geräts.

Figure 2. Servicetechniker, der Inspektions- und Kalibrierungsarbeiten durchführt

Welches ist das empfohlene Kalibrierungsintervall?

Die Entscheidung über das Intervall für die Inspektion oder Kalibrierung hängt von mehreren Faktoren ab. Einige Geräte werden in einer Labor- oder Reinraumumgebung eingesetzt, die meist temperaturgesteuert ist. Andere Geräte werden zur Qualitätskontrolle in einer Produktionslinie mit raueren Umgebungsbedingungen wie Staub, Feuchtigkeit und einer hohen Anzahl von Messungen pro Tag eingesetzt.

MYIRO und Konica Minolta empfehlen ein Kalibrierungs- und Wartungsintervall von 1 Jahr, das sich für die meisten Anwendungen als geeignet erwiesen hat.

Figure 3. Graphics showing the benefits of a regular inspection and calibration maintenance service

Wie werden MYIRO/Konica Minolta-Instrumente überprüft und eingestellt?

Verfahren und Werkzeuge für die Überprüfung von Messgeräten sind stark von der Art des Geräts abhängig. Da MYIRO / Konica Minolta Messgeräte für eine große Bandbreite unterschiedlicher Anwendungen anbietet, ist auch die Palette der zu verwendenden Werkzeuge sehr breit.

Konica Minolta verwendet mehrere Standards für Licht und Farbe sowie für die Größe. Selbstverständlich sind alle verwendeten Standards auf nationale oder internationale übergeordnete Standards rückführbar. Einzelheiten dazu finden Sie im Bereich Rückverfolgbarkeit, wo auch Rückverfolgbarkeitstabellen für jede Art von Instrument verfügbar sind.

Über die verwendeten Tools

• Spektralphotometer werden an einem Spektroskop oder einer Wellenlängenkalibrierungsbox eingestellt. Ein Spektroskop ist ein Gerät, das Licht in einem sehr schmalen Wellenlängenband aussenden kann. Durch Abtasten der verschiedenen Wellenlängen ist es möglich, die Empfindlichkeit jedes einzelnen Sensors in einem Spektralphotometer oder Spektroradiometer zu erfassen. Auf der Grundlage dieser Empfindlichkeit und der Prüfergebnisse verschiedener zertifizierter BCRA-Farbkacheln (zur besseren Übereinstimmung zwischen den Geräten) werden die Spektralphotometer eingestellt. Die Bedeutung der Übereinstimmung zwischen den Spektralphotometern wird in dem folgenden Artikel Die Bedeutung der Konsistenz von Spektralphotometerergebnissen verstehen erläutert.
  
  
• Lichtmessgeräte wie Leuchtdichtemessgeräte, Beleuchtungsstärkemessgeräte, Auflichtfarbmessgeräte und Spektralradiometer werden auf einer optischen Bank eingestellt. Es handelt sich um eine 5 Meter lange Bank, die in einer Dunkelkammer installiert ist. Eine zertifizierte Wolframlampe wird über ein Gleichstromnetzteil gesteuert und standardmäßig verwendet. Durch Veränderung des Messabstandes können verschiedene Beleuchtungsstärken simuliert werden. Für Leuchtdichtemessungen werden standardmäßig zertifizierte Diffusoren verwendet. Bei Spektralradiometern wie dem CS-2000 wird der Prüfstand zur Kalibrierung des Niveaus verwendet, während die Kalibrierung der Wellenlänge mit dem Spektroskop erfolgt.
  
  
• Flachbildschirm-Farbanalysatoren wie der CA-410 werden mit Hilfe eines Standardmonitors, eines Videogenerators und eines Satzes zertifizierter Master-Sonden eingestellt. Da Konica Minolta weltweit die gleichen Werkzeuge verwendet, gewährleistet die Kalibrierung des CA-410 weltweite Datenkompatibilität.
  
  
• Chroma-Meter wie das CR-400 werden mit verschiedenen Farbkacheln geprüft und eingestellt. Die Übereinstimmung zwischen den Geräten ist wichtig und wird später auf dieser Seite erläutert. Da BCRA-Farbkacheln einen thermochromatischen Effekt haben (die Farbigkeit ändert sich durch die Temperatur), werden alle Kalibrierungen in einer temperaturkontrollierten Umgebung durchgeführt.